Wettbewerb
Komponist°innen für 2025
Unser herzlicher Dank geht an alle Komponierenden, die uns aus 48 Nationen und fünf Kontinenten ihre Arbeiten, Materialien und Konzepte für den von impuls 2022/2023 ausgeschriebenen internationalen Kompositionswettbewerb übersendet haben. Im Mai 2023 hat nunmehr die aus Komponisten und Musikern zusammengesetzte Jury (Paul Beckett, Franck Bedrossian, Clara Iannotta, Sarah Nemtsov, Anders Nyqvist) folgende Auswahl getroffen:
Damián Gorandi (*1991, Argentina)
Jieun Jeong (*1992, South Korea)
Piyawat Louilarpprasert (*1993, Thailand)
Njabulo Phungula (*1993, South Africa)
Kelley Sheehan (*1989, USA)
Sie sind nunmehr zum impuls Composition Workshop mit dem Klangforum Wien nach Wien und Graz eingeladen und erhalten von impuls Aufträge für neue Stücke für das Ensemble, die sodann in Graz im Februar 2025 beim impuls Festival ihre Uraufführung erleben werden.
Damián Gorandi (Argentinier, geboren 1991). Seinen Master in Komposition hat Gorandi am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse de Paris in der Klasse von Stefano Gervasoni abgeschlossen. Er besuchte den CURSUS IRCAM in Komposition und Computermusik in Paris und schloss außerdem seine höheren Studien der Komposition an der Haute école des arts du Rhin in Straßburg ab. Er studierte darüber hinaus elektroakustische Musik an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar, Deutschland. Außerdem nahm er bei Stefano Gervasoni, Luis Naon, Yan Maresz, Daniel D'Adamo, Tom Mays, Jorge Sad, Elsa Justel, Robin Minard, Joao Pedro Oliveira, Thierry de Mey Unterricht. In Argentinien hält er den Titel eines Professors für Komposition am Alberto-Ginastera-Konservatorium.
Damián Gorandi arbeitete mit Instrumentalensembles wie dem Ensemble Intercontemporain, Klangforum Wien, Moscow Contemporary Music Ensemble, Accroche Note, Ensemble Next, Ensemble L'Imaginaire, Ensemble Platyplus, Ensemble Names, Untref Streichquartett, Barcelona Modern Ensemble, Ensemble Fractals, Ensemble Synaesthesis, Ensemble Intercolor, Ensemble arthaus und anderen zusammen. Seine Musik wird häufig in Europa, Nord- und Südamerika und Asien auf Festivals wie Manifeste (Paris), Festival Présence (Paris), Festival Musica (Straßburg), Festival impuls (Graz), Nationale Philharmonie Moskau, Next Generation am ZKM (Deutschland) programmiert, das Festival Nycemf in New York, das Festival Crossroads Mozarteum (Vienne), Samplers Series (L'auditori, Barcelona), im CCK (Buenos Aires), Seoul International Computer Music Festival (Korea), Le festival Arsmondo organisiert von L'Opéra national du Rhin, u.a. gespielt.
Gorandi ist vielfacher Preisträger, darunter der internationale impuls Kompositionswettbewerb, Ina-GRM - Concours Banc d'Essai, 1.Prix Internationale Sommerakademie Universität für Musik und darstellende Kunst Wien 2018, 1.Preis Taukay Edizioni Musicali internationaler Kompositionswettbewerb, 1.Preis Russolo, Prix foundation Salabert, International prix Ibermusicas. 1.Preis der Fundation Destellos, 1.Preis KLANG! Internationale Komposition, 1.Preis bei den internationalen Wettbewerben der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar, 2.Preis beim internationalen Wettbewerb Via nova zeitgenössische Musik Thüringen, u.a. In Argentinien gewann er u.a. den 1.Sadaic Preis, 1.Trinac Preis (2016 und 2017), den prix "Juan carlos Paz", 1.Triarg Preis.
Als Jurymitglied wurde Gorandi zu mehreren internationalen Wettbewerben wie dem Wettbewerb der Stiftung Destellos oder dem Internationalen Wettbewerb für elektronische Musik von Iannis Xenakis (Aristoteles-Universität Thessaloniki) eingeladen, als Professor auch von der Haute école des arts de Berne für Kurse und Unterricht in Komposition.
Damián Gorandi erhielt die Unterstützung des Gisela-Timmermann-Stipendiums des Mozarteum Argentino, von Ibermusicas, vom Conservatoire de Strasbourg, nachdem er das Notoriety-Stipendium der Fondation de France gewonnen hatte, sowie von der Cité internationale universitaire de Paris. Er ist Professor für Computermusik am Konservatorium von Beauvais (Frankreich) und Mitglied der Stiftung Destellos.
Jieun Jeong
Jieun Jeong (geboren 1992 in Südkorea) studierte in Saarbrücken Komposition bei Arnulf Herrmann. Ihr postgraduales Studium in Komposition absolviert sie derzeit bei Franck Bedrossian in Graz.
In ihrer Arbeit konzentriert sie sich auf die klangliche Erweiterung unserer akustischen Wahrnehmung, indem die klare Zuordnung des Ursprungs der Hörreize durchkreuzt und zunehmend aufgelöst wird. Das Erstellen von Verbindungen zwischen dem Klangrepertoire der Instrumente und der aus anderen Sphären hinzugenommenen Höreindrücke (und auch das Vermischen beider Ebenen) steht im Zentrum ihrer Aufmerksamkeit.
Bisherige Zusammenarbeiten fanden u.a. mit Ensembles wie Ensemble Adapter, Ensemble KNM Berlin, Ensemble Ictus, Internationale Ensemble Modern Akademie (IEMA), Ensemble Zafraan, Ensemble Divertimento und Solisten des Klangforum Wien, Ensemble l’Itinéraire, Schallfeld Ensemble und Neue Vocalsolisten Stuttgart im Rahmen von Festivals (Wittener Tage für neue Kammermusik, Voix Nouvelles Royaumont, impuls, Zeitaktuelle Musik Esslingen u.a.) statt; ihre Kompositionen wurden beim WDR3 ausgestrahlt.
2022 erhielt sie das Staatsstipendium des Bundeskanzleramts Österreich und Auslandsstipendium der Francis Burt Stiftung sowie das Abschlussbeihilfe-Stipendium des DAAD 2020.
Piyawat Louilarppasert
„Jung und begabt: Treffen Sie den rebellischen thailändischen Komponisten, der die Musik in unerhörte Höhen führt.” (CNN News Worlds Report, Karla Cripps)
Piyawat Louilarpprasert stammt ursprünglich aus Bangkok und ist ein Komponist/Künstler, der in seiner Arbeit Komposition, visuelle Kunst und Technologie miteinander verbindet. Piyawat wurde ausgezeichnet durch zahlreiche Aufträge und Preise, darunter die Fromm Foundation Commission, Harvard Universität (USA), Hellerau Europäisches Zentrum der Künste (Dresden), Internationaler Koproduktionsfonds (IKF)-Goethe Institut (Berlin/Bangkok), ISCM/Asian Composer League Prize (Neuseeland), Donaueschinger Musiktage-Kommission (Deutschland), Südwestrundfunk (SWR) Experimental Studio Residency (Freiburg), MATA Festival Calls (New York), Mizzou Resident Composer (Missouri), ASCAP Morton Gould Young Composer Award 2018-20-21 (USA), Fritz-Gerber-Preis, Lucerne Festival Commission (Schweiz), American Composer Orchestra (USA), British Council Award (GB), 1. Preis Matan Givol Composers Competition (Israel), Northwestern University Conference (Chicago), Call for Scores Winner 40th Annual Bowling Green New Music Festival (Ohio), Pro Helvetia Schweizerische Kunststiftung (Schweiz), Japan Foundation Grants (Japan), Audrey Kahin Forschungsstipendium (New York), Sage Fellowship (Cornell University, NY), The Charles Stewart Richardson Scholar Award und Auftragswerke (Royal College of Music, UK), Unheard-of//Ensemble Multimedia Prize, Otto R. Stahl Memorial Award (USA), Sergei Slonimsky Composition Award (Russland), Gewinner des Léon Goossens Prize (UK). 2017 war er Composer in Residence bei KulturKontakt (AIR), Wien, gefördert durch das BKA. Im Jahr 2019 wurde sein „Smelly Tubes” in der CNN News World: „Young and Gifted” vorgestellt. Eines seiner letzten Werke, „Ohm-Na-Mo”, wurde von den Donaueschinger Musiktagen für die 100-Jahr-Feier im Jahr 2021 beauftragt.
Louilarpprasterts Musik wurde in mehr als 20 Ländern in Asien, Europa und den Vereinigten Staaten aufgeführt. Er hat mit folgenden Gruppen zusammengearbeitet: Tacet(i), Arditti Quartet, Alarm Will Sound, Horngruppe und Horn Pure der Berliner Philharmoniker, American Composer Orchestra, Aguascalientes Symphony Orchestra, International Contemporary Ensemble, Yarn Wire, Wet Ink, Lucerne Alumni Ensemble, Orkest Ereprijs, Oerknal! Platypus, Reconsil, Quasars, Surplus, Mozaik, Switch Ensemble, ASEAN Contemporary Ensemble, Omnibus, University Cincinnati Chamber Players, University of Austin Texas Chamber Ensemble, Vienna Improvisor Orchestra, Royal Northern Sinfonia, Stockport Youth Orchestra, RCM Philharmonic Orchestra, Thailand Philharmonic Orchestra, Elbland Philharmonie Sachsen.
Piyawat Louilarpprasert wurde mit dem Don Michael Randel Forschungsstipendium ausgezeichnet, um seinen Kurs für neue Musik, P.I.Y. (Perform it Yourself), an der Cornell University, Ithaca zu leiten, wo er seinen D.M.A. in Musikkomposition erhielt. Er hat außerdem einen Master-Abschluss in Komposition vom Royal College of Music in London und einen Bachelor-Abschluss in Komposition und Dirigieren vom College of Music der Mahidol-Universität. Seine wichtigsten Lehrer sind Valeriy Rizayev, Dai Fujikura, Kevin Ernste und Marianthi Papalexandri-Alexandri.
Piyawat ist derzeit Assistenzprofessor für Komposition an der Bowling Green State University, Ohio. Zuvor war Piyawat als Lehrkraft an der Cornell University und am Ithaca College tätig. In Thailand fungiert er als Programmkurator für das Int-Act Festival und als Dirigent für Tacet(i).
Njabulo Phungula
Njabulo Phungula (geb. 1993) ist ein Komponist aus Durban, Südafrika. In seiner Musik, welche oftmals von Literatur, Film und bildender Kunst beeinflusst ist, versucht er stets, sein eigenes Verständnis von Form, Geste, Text und Textur zu dekonstruieren.
Seine Werke wurden in Südafrika, Deutschland, den USA und Großbritannien aufgeführt, unter anderem von Künstlern wie dem ensemble recherche, dem KOMPASS Ensemble, dem JACK Quartet, Stephanie Lamprea, Midori Samson und Naomi Sullivan. Er erhielt Aufträge und Stipendien von NewMusicSA, dem New Music Forum at Stellenbosch, JACK Studio, dem Goethe-Institut, der Thompson Street Opera Company und dem Negaunee Music Institute des Chicago Symphony Orchestras, außerdem wurden seine Werke 2016 auf dem Unyazi Music Festival: Infrastructures und 2018 beim SASRIM Composers' Meeting vorgestellt. Zu seinen Stipendien gehören die JACK Studio Artist Residency von 2020-2022 und ein Postcolonial Recherche Fellowship mit dem ensemble recherche und dem Goethe-Institut von 2021-2022.
Er hat einen BA Hons Abschluss von der University of KwaZulu-Natal, wo er Komposition bei Jürgen Bräuninger und später bei Clare Loveday studierte.
Kelley Sheehan ist eine Komponistin, die sich zwischen akustischer, elektroakustischer und multimedialer künstlerischer Arbeit bewegt. Sie schafft dabei in jedem Medium Situationen, in denen akustische Kräfte in einen Gesamtorganismus verschmelzen, um, abhängig von den Gegebenheiten, mehr als nur eine Erweiterung seiner selbst zu sein. Ihre Arbeit wurde als „voller Entdeckungen, Zusammenwirken und Unvorhersehbarkeit” beschrieben. Sie ist unter anderem Preisträgerin des Gaudeamus Award 2019, Gewinnerin der Hildegard Commission 2022, Gewinnerin des ersten Platzes des ASCAP/SEAMUS-Auftragswettbewerbs 2020 und des George Arthur Knight Prize 2021.
Wenn sie nicht komponiert, improvisiert sie gerne auf selbstgebauten Instrumenten, No-Input-Mixern und/oder ihrem AI-Elektrogitarren-Hybrid, genannt „other machines”, und trat bereits an Orten wie dem Banff Center for the Arts, dem Art Institute of Chicago und dem Goethe-Institut in Boston auf.
Ihre Werke wurden von renommierten Institutionen und Festivals (u.a. Gaudeamus Muziekweek, National Sawdust, Society for Electro-Acoustic Music in the United States (SEAMUS) National Conference, LA Philharmonic's Noon the Midnight, Civic Orchestra of Chicago, Bludenzer Tagen zeitgemäßer Musik) aufgeführt, und fanden Anerkennung durch Aufführungen von namhaften Formationen wie dem Riot Ensemble, dem Nadar Ensemble, dem International Contemporary Ensemble, Line Upon Line, Yarn/Wire, dem Ensemble Mosaik, dem Kollektiv lovemusic und anderen.
Ihre Forschungsarbeit führte sie zu Kompositionsstudien bei Komponisten mit unterschiedlichen Schwerpunkten wie Sivan Cohen Elias, Marcos Balter und Fredrick Gifford. Sie ist Doktorandin in Komposition an der Harvard University und studiert bei Chaya Czernowin und Hans Tutschku.