Im Workshop werden praktische Modelle vorgestellt, erörtert und erprobt: was bedeuten Freiheit und Strenge? Wie arbeitet man mit Vorlagen? Gibt es freie und unfreie Improvisation? Derartige Fragen werden anhand von Beispielen (Kompositionen /Spielanweisungen / von Radu Malfatti, Morton Feldman, eigenen Konzepten der Teilnehmer, Luca Venitucci, Mario Bertoncini, Franco Evangelisti, Phill Niblock, Gertrude Meyer-Denkmann, James Tenney u.a.) nicht nur diskutiert, sondern vor allem praktisch ausprobiert. Was bedeutet Strenge in der Improvisation, was Werktreue? Was bedeutet die Arbeit mit synchronisierten Uhren und Texturvorgaben, welche Rolle spielt die Interaktion? Inwieweit kann sich der einzelne Musiker im Gesamtklang verlieren und sich selbst abhandenkommen? In Abstimmung mit den Teilnehmern werden thematische Aufgabenstellungen diskutiert, ausgesucht und erprobt und Teile davon auch im Rahmen des impuls Festivals präsentiert.

Reinhold Friedl, geboren 1964 in Baden-Baden, lebt in Wien und Berlin. Er studierte Klavier bei Renate Werner, Alan Marks und Alexander von Schlippenbach, Komposition bei Witold Szalonek und Mario Bertoncini, Musikwissenschaft an der TU Berlin, Mathematik an der FU Berlin. Kompositionsstipendien in Paris, Rom, Marseille und Amsterdam. Kompositionsaufträge u. a. der Stadt Berlin, Berliner Festspiele, ZKM Karlsruhe, Wien Modern, Wiener Festwochen, BBC London, dem Französischen Staat. Reinhold Friedl ist Gründer und Leiter des Ensembles zeitkratzer. Kooperationen u.a. mit Keiji Haino, Carsten Nicolai, Lou Reed, Lee Renaldo, Iancu Dumistrecsu, Merzbow, Horatio Radulescu, u.a., interdisziplinäre Zusammenarbeiten u. a. mit Sasha Waltz, Frank Castorf, Bernhard Schütz, etc. Über hundert CD- und Vinyl-Veröffentlichungen. Aktuell PHD-Projekt zur Philologie elektroakustischer Musik am Beispiel der elektroakustischen Werke Iannis Xenakis‘ am Institut für Arts & Computational Technology der Goldsmiths University of London. Publikationen u.a. im lettre international, Leonardo Music Journal MIT press, Musiktexte, Neue Zeitschrift für Musik, Rundfunksendungen insbesondere zu elektronischer Musik (v. a. WDR3 Köln).