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Spezialprogramm

mit Ian Pace:

 

Leseproben mit Ian Pace

Ian Pace, Klavier

Ian Pace ist bereits seit langem sowohl ein bekannter Pianist mit ausgezeichnetem Ruf, spezialisiert auf entfernteste Bereiche des musikalischen Modernismus und transzendenter Virtuosität, als auch ein Autor und Musikwissenschaftler mit dem Fokus auf Fragen zu Performance, Musik und Gesellschaft und der Avantgarde. Er wurde 1968 in Hartlepool, England, geboren und studierte an der Chetham´s School of Music, am Queen´s College, Oxford, und als ein Fulbright Stipendiat an der Juilliard School in New York. Sein wichtigster Lehrer, auch mit dem größten Einfluß auf seine Arbeit, war der ungarische Pianist György Sándor, ein Schüler von Bartók.

Seit 1993 lebt er in London und verfolgt eine aktive internationale Karriere mit Auftritten in Großbritannien, Europa und der USA. Sein unglaublich großes Repertoire aus allen Perioden konzentriert sich besonders auf die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts und umfasst eine breite Auswahl an Werken zeitgenössischer britischer, französischer, deutscher, italienischer und anderer Komponisten sowie die „Klassiker“ der modernen Musik von Komponisten wie Boulez, Stockhausen, Barraqué, Xenakis, Ligeti, Nono, Kagel und Cage. Er spielte Uraufführungen von über 100 Kompositionen für Solo-Klavier, darunter Werke von Patrícia Almeida, Richard Barrett, Luc Brewaeys, William Brooks, Aaron Cassidy, James Clarke, James Dillon, Gordon Downie, Pascal Dusapin, Brian Ferneyhough, Michael Finnissy (dessen komplettes Klavierwerk er 1996 in einer landmark 6 – Konzertreihe aufführte), Christopher Fox, Volker Heyn, Wieland Hoban, Hilda Paredes, Alwynne Pritchard, Horatiu Radulescu, Lauren Redhead, Frederic Rzewski, Thoma Simaku, Howard Skempton, Gerhard Stäbler, Serge Verstockt, Jay Allan Yim und Walter Zimmermann. Er ist bekannt für eine ambitionierte und raffinierte Programmierung und für seine Fähigkeit die transzendentalsten der pianistischen Herausforderungen zu bewältigen. Er präsentierte ganze Werkzyklen, darunter Stockhausens Klavierstücke I-X, und die Klavierwerke von Ferneyhough, Fox, Kagel, Ligeti, Lachenmann, Messiaen, Radulescu, Rihm und Skempton. Seine zahlreichen Aufführungen der Standardklavierliteratur kombinieren Elemente, die aus der historischen Aufführungspraxis stammen, mit einer modernistischen Perspektive und bringen oftmals erstaunlich originäre Interpretationen hervor. Zusätzlich zu seinen solistischen Aktivitäten ist Ian künstlerischer Direktor des Ensemble Topologies und spielt regelmäßig mit anderen Solisten und Ensembles, vor allem mit dem Arditti Quartett.

Ian spielte in 22 Ländern und an den größten europäischen Aufführungsorten und Festivals wie Festival D'Automne in Paris, Agora, IRCAM, Archipel, Genf, Ars Musica in Brüssel, Internationales Beethoven Festival in Bonn, Berlin Biennale, Wien Modern, International Music Festivals in Aldeburgh, Bath, Cheltenham, Huddersfield und Oxford, Nuovo Consonanza in Rom, Sonorities in Belfast, Warsaw Autumn und das Internationale Bartók Festival in Szombathély. Er unterrichtet regelmäßig Klavier bei der impuls Akademie in Graz. Er spielte mit verschiedenen Orchestern, darunter das Orchestre de Paris unter Christoph Eschenbach (mit diesem spielte er die Uraufführung und machte eine Aufnahme von Pascal Dusapins Klavierkonzert "À Quia"), das SWR Orchester in Stuttgart, die Dortmund Philharmonie, und die Dutch Radio Kamer Filharmonie. Viele seiner Konzerte und Aufnahmen wurden im Radio gesendet, im britischen, französischen, belgischen, holländischen, deutschen, Schweizer, österreichischen, italienischen, polnischen und australischen Radio. Er nahm unzählige CDs auf, auf den Labels Metier, Mode, Hat Art, NMC, Black Box, Albedo, Stradivarius und Naive, diese wurden mit hervorragendem Echo aufgenommen. Im Herbst 2013 erschien sein, von der Kritik hochgelobtes, 5-CD-Set von Finnissy´s The History of Photography in Sound auf Divine Art.

Er ist ebenso ein produktiver Autor zu Musik und musikalischen Fragestellungen und publizierte Artikel in vielen Journalen und unterschiedlichen Buchkapiteln. Er war Mitherausgeber und wichtiger Mitarbeiter des Buches Uncommon Ground: The Music of Michael Finnissy, veröffentlicht 1997 bei Ashgate Ltd. Sein Kapitel über die Instrumentalmusik des 19. Jahrhunderts erschien in Cambridge History of Musical Performance, herausgegeben von Colin Lawson und Robin Stowell, veröffentlicht im Februar 2012, und seine Monografie Brahms Performance Practice: Documentary, Analytic and Interpretive Approaches wurde 2012-2013 bei Ashgate publiziert. 2003-2006 war er AHRC Creative and Performing Arts Research Fellow an der Universität Southampton, wo er eine neue Monografie über Michael Finnissy´s The History of Photography in Sound (die er 2001 uraufführte) schrieb. 2007 wurde er Lektor in Contemporary Musicologies an der City University, London. Sein akademisches Fachwissen beinhaltet die Aufführungspraxis des 19. Jahrhunderts (vor allem das Werk von Schumann, Liszt und Brahms), Fragen zu Musik und Gesellschaft (mit besonderem Bezug zu dem Werk Adornos, der Frankfurter Schule und ihren Anhängern) und Musik und Identität, zeitgenössische Aufführungspraxis und ihre Problemstellungen, Musik und Kultur im Faschismus, und die Post-1945-Avantgarde, besonders in Westdeutschland.

1998-2011 unterrichtete er Klavier am London College of Music and Media sowie am Trinity College of Music (2006 war er dort Artist-in-Residence) und bei den Kursen in Acanthes (2005) und impuls, Graz (2009, 2011, 2013). Er gab ebenso zahlreiche Meisterkurse und Workshops für Komponisten und hielt Gastvorträge zu verschiedensten Themen.

 

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