Seit seiner Gründung ist eine ständige und unermüdliche Erforschung des Klanges das Merkmal, das das Quartetto Maurice wohl am besten auszeichnet. Nach eingehender Untersuchung des traditionellen klassischen Repertoires, die eine sorgfältige Herangehensweise an die Partitur und eine extreme Aufmerksamkeit für die Details der Aufführung mit sich brachte, hat das Quartett die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts in den Mittelpunkt seines Repertoires gestellt und sich dabei einer Vielzahl zeitgenössischer Sprachen geöffnet.

Im Laufe der Jahre genoss das Quartetto Maurice durch die Zusammenarbeit mit vielen großen Interpreten und Komponisten der internationalen Szene (wie etwa Márta und György Kurtág, Helmut Lachenmann, Philippe Manoury, Marco Stroppa, Mauro Lanza, Chaya Czernowin, Simon Steen-Andersen, Marco Momi, das Arditti Quartet, Quatuor Diotima und das Klangforum Wien) eine intensive Ausbildung im Repertoire zeitgenössischer Musik. Auch fördert es selbst aktiv neue Musik durch Aufträge an junge Komponisten und seine Offenheit für das vielschichtige Panorama zeitgenössischer Musik.

Das „4 + 1“-Projekt („4“ steht dabei für das Streichquartett und „1“ für Elektronik) unterstreicht den Willen des Quartetts, die Elektronik als das fünfte Mitglied der Gruppe zu betrachten und den kammermusikalischen Aspekt hervorzuheben, wobei die Möglichkeiten der Elektronik genutzt, ihr eine neue Relevanz in der akustischen Umgebung verliehen und schlussendlich Klanginnovationen geschaffen werden, die miteinander resonieren. 2018 wurde für das italienische Label Stradivarius Musik für Streichquartett und Elektronik von Fausto Romitelli, Mauro Lanza, Andrea Agostini und Silvia Borzelli im Rahmen des Projekts "SIAE - classici di oggi" veröffentlicht.

Das Quartett wurde regelmäßig zu den wichtigsten Festivals und Konzertsaisonen in Europa, Nord- und Südamerika eingeladen und trat in ganz Italien und im Ausland an einer Reihe renommierter Veranstaltungsorte auf (darunter die Biennale von Venedig, das Musikfestival im November in 's-Hertogenbosch, die Biennale Zagreb, das Festival Mixtur in Barcelona, die Bludenzer Tage zeitgemäßer Musik 2017, SMC Lausanne, ManiFeste in Paris, die Italienische Akademie der Columbia University in New York, das Italienische Kulturinstitut und das ProQuartet in Paris, das Festival Tzlil Meudcan in Tel Aviv, das Distat Terra Festival in Argentinien, das New Music Festival in Macerata, das International Fajr Music Festival in Teheran, open music in Graz und das New Music Festival in Vancouver).

Das Quartett gewann den 35. italienischen Musikkritikerpreis „Franco Abbiati“, der 2015 der Erinnerung an Piero Farulli gewidmet ist, und den Kranichsteiner Stipendienpreis bei den 48. Ferienkursen für Neue Musik 2016 in Darmstadt.

2016 gründete das Quartett den Verein "Metamorfosi Notturne", um neue Veranstaltungen in den Bereichen zeitgenössische Musik, elektronischer Klang und Avantgardeforschung zu organisieren. Zu den institutionellen Zielen des Vereins gehört die Förderung und Verbreitung neuer Musiksprachen durch die Organisation von Konzerten, Festivals, Konferenzen und die Produktion von Aufnahme und anderer Veröffentlichungen. Der Verein organisiert „Musica in Prossimità“, ein Festival für zeitgenössische Musik mit Sitz in Pinerolo (Italien). 2020 stellte der Verein das neue Streaming-Projekt „Spazio1984 - eine Streaming-Entschuldigung für einen digitalen Untergrund“ vor.

www.quartettomaurice.com

Quartetto Maurice wird bei impuls zwischen 16. und 25. August anwesend sein.