12. Februar 2013 19.30 KUG . Florentinersaal Leonhardstraße 15 8010 Graz |
Der Kalte Krieg als ideologische Waffe für den Antimodernismus: Historiografie und die musikalische Avantgarde
Vortrag von Ian Pace
In den letzten Jahrzehnten sind verschiedene Musikwissenschaftler und Historiker dem Paradigma gefolgt, dass der Kalte Krieg eine historische Begründung für das Aufkommen und die Entwicklung der westlichen musikalischen Avantgarde darstellt. Durch dieses Paradigma wird die westliche Avantgarde in einer in erster Linie reaktiven Weise porträtiert, in der musikalische Abstraktion und Atonalität als direkte Negation auf den Sowjetischen Sozialistischen Realismus, speziell das Zhdanov Dekret aus 1948, gesehen wird. Basierend auf einer Vielzahl an Archivmaterialien und Forschungen zweifelt Ian Pace viele der Grundlagen und Grundsätze dieser Argumentation an und argumentiert seinerseits, dass dieses Paradigma nicht viel mehr als eine wieder aufgewärmte und historisch fragwürdige Version eines antimodernistischen Konservativismus postuliert.
Eintritt frei in englischer Sprache |